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   Tier-Tagebuch 2005
   2. Halbjahr



1. Juli

Immer wieder hatten wir versucht, den Igel aufzuspüren, dessen Spuren in Form von Kot wir morgens im Garten fanden. Jetzt ist es uns gelungen, obwohl er wenig geneigt war und uns nur sein Hinterteil zeigte.



9. Juli

Seit einer Woche kämpfen wir gegen eine Invasion von Egelschnecken. Durch die überaus regnerische Witterung haben sie sich mächtig entwickeln können.



10. Juli

Heute wieder einmal ein bisschen Sommer, und schon lassen sich Schmetterlinge blicken. Kohlweißlinge sowieso, auch Tagpfauenaugen und sogar ein Kaisermantel.



11. Juli

Der Sommer hält an – und uns besuchte ein Schwalbenschwanz.



27. Juli

An unseren Lilien vergreift sich immer wieder das Lilienhähnchen, ein sehr gefräßiger Käfer.



2. August

Am Boden hüpfte ein Vogel und suchte nach heruntergefallenen roten Johannisbeeren. Nur eine Aufnahme gelang. Bei der Bestimmung taten wir uns schwer. Sehr auffällig das Weiß am Schwanz, auch die gescheckte Musterung am Kopf und auf dem Rücken, der offenbar helle Hals. Wir vermuten einen Feldschwirl.



3. August

Zum Schutz der reifenden Heidelbeeren haben wir um unsere zwei Sträucher Vogelnetze gespannt und sind immer wieder überrascht, dass Vögel dennoch Lücken erspähen und sich versorgen. Heute huschte einer vor unseren Augen heraus, der andere schaffte es nicht, und wir konnten ihn fotografieren, teils allerdings durch das Netz hindurch. Dann entließen wir ihn in die Freiheit. Wieder hatten wir Mühe bei der Bestimmung. Wir halten ihn für einen jungen Feldschwirl.



14. August

In diesem verregneten August nutzen Schmetterlinge jede sich bietende Gelegenheit, etwas zu futtern. Heute besuchte uns ein Ochsenauge.



13. September

Am heutigen Nachmittag erntete ein Eichhörnchen – obwohl wir in der Nähe beim Kaffee saßen – von unserem Walnussbaum die Früchte und verteilte sie sorgfältig im Garten wie ein Osterhase beim Verstecken der Ostereier.



21. September

Das Eichhörnchen versteckte wieder einmal Walnüsse im Garten. Zu unserer Überraschung auch im Abfluss in der Stufe vor unserer Haustür. Mal schauen, wie lange die Nuss dort liegt.



2. Oktober

Fuchs gesichtet! Unsere Nachbarin berichtet, dass sie heute gegen neun Uhr einen stattlichen Fuchs auf ihrem Grundstück beobachtet hat. Er fühlte sich offenbar sicher und streifte locker und entspannt durch den Garten.



12. Oktober

Traurige Nachricht! In einer kleinen Mulde im Garten entdeckten wir einen kleinen Igel. Er lag zusammengerollt – und war tot. Wir konnten keine Verletzung feststellen.



26. Oktober

Wir schreiben fast Ende Oktober und noch immer sitzt bei relativ milden Temperaturen hier und da und meist gut versteckt ein Teichfrosch am Ufer.



2. Dezember

Wenn wir unsere Fische unterm Eis schwimmen sehen – hier einen Goldfisch -, sind wir immer etwas beunruhigt. Zwar ist es ein deutliches Zeichen für Leben, aber auch ein Hinweis, dass die Fische nicht Winterruhe machen auf dem Grund, sondern durch irgendetwas umgetrieben werden. Und das ist so dicht unterm Eis nie gut.



3. Dezember

Heute Morgen gegen neun Uhr, berichtet unsere Nachbarin, suchten zwei Fasane in unserem Garten nach Futter. Eine Katze vertrieb sie. Leider verschliefen wir das Ereignis.



8. Dezember

Gegen elf Uhr dreißig beobachteten wir einen Graureiher in unserem Garten. Er stand ruhig und majestätisch in der Nähe der Koreatanne. Draußen vorbeifahrende Autos störten ihn nicht. Doch dann muss ihn irgendetwas beunruhigt haben; jedenfalls flog er auf und davon, bevor die Kamera zur Stelle war.



20. Dezember

Neuer Besuch vom Graureiher. Leider waren wir nicht anwesend, aber die Nachbarin sah ihn gegen ein Uhr einfliegen. Er hielt sich kurz in unserem Garten auf, fühlte sich aber wohl von neugierigen Blicken gestört.



31. Dezember

Überraschender Gast im Garten, sofort von zwei Amseln attackiert: eine Wachholderdrossel. Irgendwie unbeholfen hüpfte sie auf den verschneiten Ästen.