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   Tier-Tagebuch 2006
   1. Halbjahr



1. Januar

Neujahrs-Besuch vom Graureiher. Gegen Mittag entdeckten wir ihn, aber er erhob sich sofort in die Lüfte, als er uns gewahrte. Fast scheint es, als habe er unseren Garten in seine Tages-Tour integriert. Mal schauen, wie sich das im neuen Jahr entwickelt.



7. Januar

Im vorigen Jahr hatten wir ihn erst im März gesehen: einen Bergfinken, und zwar ein Weibchen (siehe hellgraue Wangen). Der Vogel kehrt nie im Futterhaus ein, aber am Boden pickt er fleißig und ausdauernd.



8. Januar

Besuch vom Kernbeißer. Bei winterlichen Temperaturen fand er sich heute am Futterhaus ein und mampfte ganz selbstverständlich. Die immer neidische Amsel respektvoll in gebührender Entfernung.



9. Januar

Heute entdeckten wir im Schnee die Fußspuren unseres heimlichen „Freundes“, des Graureihers. Er muss in den letzten Tagen auf ein paar Schritte hier gewesen sein, ohne dass wir es bemerkt haben. Aber welche Fußkrallen! Man vergleiche mit den Schuhabdrücken daneben.



22. Januar

Bei noch immer 14 Grad Frost ließ sich am Vormittag kurz die Wachholderdrossel blicken, die an einem unserer Sträucher Beeren findet. Sie scheint ein sehr unruhiger Vogel zu sein, denn kaum hat sie sich gesetzt, schon fliegt sie wieder auf und davon.



23. Januar

Bei noch 15 Grad Frost am Vormittag fliegen, wie wir mit Überraschung registrieren, zwei Wachholderdrosseln ein, die immer wieder versuchen, am Strauch Beeren zu ergattern. Sie verduften ab und zu, kommen aber zurück, picken auch im Schnee herum.



7. Februar

Ein Reh in Nachbars Garten! Bei Regen und zwei Grad plus – in der Nacht hatte es noch geschneit – überraschte uns das Tier am Morgen. Es schien, als irrte es ziemlich hilflos herum. Doch kaum hatte es uns gesehen, war es auch schon um die nächste Ecke verschwunden.



8. Februar

Bei Regen und Tauwetter schuftet ein Eichhörnchen an unserer Linde. Wie schon seit einigen Jahren holt es Rinde vom Baum. Es wickelt die Stücke jeweils so mühe- wie kunstvoll zu Knäueln zusammen und schleppt sie hoch auf eine unserer Fichten. Es hat da oben offenbar seinen Kobel und erwartet wahrscheinlich Nachwuchs. (Übrigens: Unter Videos Säugetiere gibt es dazu Movies)



12. März

Nach ausgiebigem Schneefall am Vortage, der erst in der Nacht nachließ, sahen wir heute Morgen die Spur eines Marders im Schnee vor der Haustür und quer durch den Garten.



24. März

Durch Belüftung endlich ein Loch im noch immer wenigstens dreißig Zentimeter tief gefrorenen Teich entstanden. Ergebnis: einen toten Fisch geborgen. Aber – Sensation! – in der Tiefe schemenhaft drei lebende Fische gesichtet! Das ist nach diesem überaus lange ständig frostigem Winter fast wie ein kleines Wunder.





27. März

Erfreuliche Überraschung am Morgen: Die Stare sind eingetroffen! Mit einer Verspätung von rund zehn Tagen im Vergleich zu 2004 und 2005 haben sie erste Sondierungen der Nistkästen begonnen



29. März

Im Vergleich zu früheren Jahren mit rund vierzehntägiger Verspätung tauchte heute der erste Moorfrosch auf. Nicht in unserem Fischteich, sondern am Rande des noch abgedeckten Froschpfuhls unseres Sohnes. Wir haben den Frosch herzlich begrüßt und holten ihn zum Fototermin auf die Terrasse. Danach brachten wir ihn in sein Revier zurück. Offenbar empört über diesen Eingriff in seine Privatsphäre hat er sich sofort verkrümelt.



2. April

Endlich ein Tag, der sich wie Frühling anfühlt. Und schon flattern Tagpfauenauge, Zitronenfalter und C-Falter.



8. April

Am frühen Morgen außergewöhnlicher Besuch: ein Enten-Pärchen. Sie spazierten ziemlich unschlüssig im Garten herum. Wir vermuten, sie interessierten sich für die Fische. Aber das scheint nicht der Fall gewesen zu sein. Oder wir haben sie bei ihrem Vorhaben gestört. Jedenfalls flogen sie alsbald davon.



14. April

Eine gute Nachricht nach diesem elend langen Winter: zwei Erdkröten paddeln im Teich herum. Meist in der Tiefe. Es sieht aus, als seien es zwei Weibchen. Heute stellte sich eins zum Fototermin.



15. April

Der erste wirkliche Frühlingstag mit Sonne, aber nur 13 Grad plus, erwärmte das Teichwasser immerhin so weit, dass das Leben darin merklich erwachte. Wir zählten fünf Erdkröten und – eine echte schöne Sensation, nachdem wir in den letzten Tagen sechs tote Teichfrösche herausholen mussten – sogar einen Teichfrosch.



7. Mai

In der Natur nicht zu vermeiden: Des Nachts offenbar reger Verkehr an einigen Mauselöchern. Siehe da: eine Waldmaus.



8. Mai

Wirklich überraschend hopste heute ein Winzling von Teichfrosch am Ufer (siehe Foto oben). Kaum groß wie eine Fingerkuppe. Eigentlich nur denkbar, dass er als Kaulquappe glücklich überwinterte und nun seine Gestalt angenommen hat. Was hoffen lässt. Unser Fazit am heutigen Tage: Fünf Teichfrösche, darunter besagter Winzling, sodann ein behäbiger „Platsch“ und drei Halbstarke, die derzeit immer wieder übereinander herfallen und munter quaken. Im Froschpfuhl übrigens sitzen mindestens zehn verschieden große Gras- und Moorfrösche oft dicht beieinander (siehe Foto unten). Von den fünf Erdkröten ist gelegentlich noch eine zu sehen. Nachwuchs haben leider weder Kröten noch Frösche zustande gebracht.





9. Mai

Über Nacht ist ein sechster Teichfrosch eingetroffen, und zwar einer vom Format der „Halbstarken“.



10. Mai

Noch vor zwei Tagen registrierten wir, dass weder Kröten noch Frösche heuer Nachwuchs geschafft hätten. Welche Überraschung heute morgen am Teich! Hunderte Kaulquappen an den Ufern! Vermutlich von den Teichfröschen. Sicher freilich sind wir uns nicht.



1. Juni

Neue Überraschung. Heute entdecken wir eine zweite Generation Kaulquappen.



20. Juni

In sengender Hitze mittags am Teich eine Ringelnatter! Als ich sie entdeckte, war sie leider mit dem Kopf schon wieder unter einem Stein verschwunden. Aber ihr Körper schlängelte sich noch gemächlich darüber hin. Sie wird wohl so fast 50 cm lang sein.