Tier-Tagebuch 2011
   1. Halbjahr

Seit einer Woche etwa taut der Schnee allmählich. Seit fast eben jener Zeit tauchen auch wieder Ringeltauben im Garten auf. Heute Morgen waren es zunächst vier (siehe Foto), und dann sogar fünf. Aber die Fünfte verweigerte sich dem Fototermin. Die Vögel sind sehr scheu.

Zu unserer Überraschung ziehen seit zwei, drei Tagen bei relativ mildem Winterwetter (etwa 7 Grad Plus am Tage) Pulks von Wildgänsen über unseren Garten hinweg gen Osten. Verkünden die etwa schon den Frühling?
Und heute ließ sich ein Gimpel-Weibchen am Futterhaus blicken. Dompfaffen sind im Frühjahr meist auf der Durchreise.

Höhle eines Steinmarders? Am Fuße einer unserer gekürzten Pappeln liegt seit einigen Tagen eine Unmenge ungefüger, recht großer Holzspäne vor einer Höhle in der Pappel. Nun rätseln wir herum. Eine ähnliche Konstellation fanden wir neulich bei einem Straßenbaum hier in der Nähe. Kann uns jemand aufklären?

Ein seltsamer Frühlingsbote: eine Raupe, die wir nicht bestimmen konnten. Bei Sonnenschein und 12 Grad plus spazierte sie heute flott über unsere Terrasse. Das Tier war etwa 45 mm lang.
Am Nachmittag sichteten wir den ersten Star in unserem Garten. Leider stellte er sich nicht zum Fototermin.

Gegen Mittag wählte ein kapitaler Grasfrosch unsere Terrasse als Zwischenstation auf seiner Frühlingstour.

Heute spazierte ein Moorfrosch zum Teich.

Der erste Teichfrosch lässt sich blicken! Ein recht imposanter Bursche!

Ein imposantes Erdkröten-Weibchen verschnauft auf seinem Marsch durch den Garten zum Teich.

Schon einen Tag nach seiner Ankunft im Teich hat das Erdkröten-Weibchen einen Partner gefunden.

Überraschender Besuch: ein Gartenrotschwanz.

Sensation! Schon neulich hatten wir ihn schon einmal gesehen: einen Stieglitz. Heute war er wieder für kurze Zeit im Garten. Es gelang nur eine mickrige Aufnahme. Aber wir haben sie hier hereingenommen.
Übrigens: Im Teich haben die Erdkröten ganze Arbeit geleistet. Heute die berühmten „Schnüre“ entdeckt. Das Pärchen ist verschwunden.

Zu unserer Freude ist offenbar in diesem Jahr sogar ein Stieglitz-Pärchen im Revier. Das Foto, das von einem Vogel gelang, ist zwar immer noch nicht das beste, aber ein besserer Beleg als vom 10. April ist es schon.

Die Kaulquappen der Erdkröte sind unterwegs.

Am Vormittag erlebten wir eine höchst erfreuliche Überraschung. Am Teich hatte sich ein respektables Teichfrosch-Weibchen eingefunden, und dies trotz nun schon tagelanger Trockenheit. Das Tier saß unschlüssig vorm Teich, als wir es entdeckten. Wir halfen ihm, den Weg zu finden. Am Abend begann es zu regnen. Nun hoffen wir, dass das Weibchen zufrieden ist mit den drei Männchen, die schon seit Tagen aufgeregt quaken.

Ein possierlicher Sonderling: ein Marienkäfer mit nur einem Punkt. Die übrigen Punkte nur schwach eingefärbt.

Einen prächtigen Teichmolch gesichtet. Dazu ein Video:

Im Froschpfuhl eine kleine Ringelnatter (15 cm) entdeckt. Sie sonnte sich und verkroch sich sofort, als sie uns bemerkte.

Wir hatten schon nicht mehr damit gerechnet. Unsere Vermutung, im Teich hätten sich drei Teichfrosch-Männchen und ein Weibchen eingefunden, schien nicht zu stimmen. Die Frösche quakten zwar, aber ihr Interesse füreinander schien nur der Konkurrenz in Sachen Jagdplatz geschuldet. Doch die erste wirklich warme Sommernacht hatte Folgen, wie wir mit obigem Foto belegen: Laich an zwar nur einer Stelle, aber immerhin!

Wie schon im vergangenen Jahr hat sich eine junge Amsel in den Käfig verirrt, den wir zum Schutz unserer Heidelbeeren aus Netzen errichtet haben. Oder hat sie „bewusst“ dort Schutz gesucht? Das scheint uns denn doch unwahrscheinlich. Aber eine gewisse Geborgenheit verspricht dieser Käfig offenbar. Es sei denn, ein Mensch kommt und will die Heidelbeeren wegen der Trockenheit gießen. Recht schnell fand die junge Amsel das Loch, durch das es wieder hinaus ging…

Obwohl wir eine Paarung von Grasfröschen im Frühjahr nicht beobachten konnten, sichteten wir in den letzten Tagen mehrere junge Grasfrösche am Teich und im Garten.