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    Tier-Tagebuch 2019



1. Januar
Nach der üblichen Böllerei in der Nacht hat der Tag begonnen wie jeder andere. Aber wir befinden uns im Neuen Jahr! 2019! Wir hoffen wieder auf interessante Erlebnisse mit Tieren im Garten. Den Wildschweinen haben wir mit neuem Holzzaun den Zugang verwehrt. Ein Waschbär hat sich bislang noch nicht blicken lassen. Und auf dies Erlebnis wollen wir auch gern verzichten. Was freilich auch heißt, dass wir mit „neuen“ Tieren nicht dienen können. Es ist nun seit rund zwanzig Jahren immer wieder das gleiche „Sortiment“…


4. Februar

Unser gelegentlicher Gast auch in diesem Winter: ein Eichhörnchen .



28. Februar

Gegen 16 Uhr und bei etwa 12 Grad plus hüpfte unerwartet ein Teichfrosch vom Ufer in den Teich. (Leider keine Gelegenheit, ihn zu fotografieren.)



6. März

Einige Erlenzeisige besuchen unser Futterhaus.



16. März

Hin und wieder labt sich ein Eichhörnchen an eigentlich für Vögel bestimmte geschälten Sonnenblumenkernen. Wie als wollte es die Buchstaben entziffern tastet es hier nach der Inschrift am Häuschen, die sinnigerweise „Eichhörnchen“ lautet.



17. März

Bei etwa 10 Grad plus entdeckten wir am Ufer unseres Teiches einen mittelgroßen Teichfrosch. Er schaute nur mit dem Kopf aus dem Wasser und verschwand sofort, als wir uns neugierig näherten. Dann rätselten wir, ob es vielleicht ein Moorfrosch gewesen war.



19. März

Etwa 40cm tief im Schilf einen respektablen Teichfrosch gesichtet. (Damit steht fest, wir haben mindestens zwei lebende Teichfrösche im Teich.)



2. April

Heute entdecken wir „Schnüre“ der Erdkröte am Schilf. Das verspricht Nachwuchs. Im Übrigen zählen wir inzwischen mindestens vier Teichfrösche, und dies bei immer noch mäßigen Temperaturen.



14. Mai

Seit einigen Tagen interessiert sich ein Graureiher für unseren Teich. Heute morgen landete er zunächst auf dem Rasen vor dem Teich, flog dann hoch in einen Baum. Es gelang gerade einmal ein Foto, dann zog er auch schon wieder davon. Er ist sehr scheu und vorsichtig, aber hartnäckig. Vermutlich muss er Nachwuchs versorgen.



21. Mai

Obwohl sie noch immer nicht quaken – wir erfreuen uns immer wieder an diesen Gesellen. Vier Teichfrösche und ein Grasfrosch genießen das Leben.



23. Mai

Teichfrosch-Sensation! Wie üblich fütterte ich heute Nachmittag unsere Fische und verweilte noch ein bisschen. Ich blickte zu den drei Teichfröschen mir gegenüber, die in der Sonne dösten. Plötzlich löste sich einer und schwamm 3m direkt auf mich zu. Das geschah nicht etwa zögerlich, sondern entschlossen wie als hätte sich einer erinnert. Ohne Zweifel, es kann nur „Seppel“ gewesen sein, der Teichfrosch, den wir vergangenes Jahr nachmittags mit toten Mehlwürmern gefüttert hatten. Jetzt schwamm er unmittelbar vor mir im Wasser und schaute mich an. Ich war total verblüfft und leider überhaupt nicht vorbereitet. Ich redete auf ihn ein und versprach, schnell Mehlwürmer heranzuholen. Als ich zurückkam, wartete er, wurde aber von Fischen bedrängt. Nun musste ich erst einmal einen Mehlwurm auf die Angelschnur fädeln. Inzwischen schwamm Seppel zurück zu seinen Kumpanen, schaute auch nicht mehr direkt her zu mir. Ich ließ den Mehlwurm lange über dem Wasser tanzen, aber Seppel rührte sich nicht. Ich legte die Rute zurück und wartete eine Weile. Dann startete ich einen neuen Versuch, ging zu dem Zweck um den Teich herum und etwas näher zu dem Frosch. Jetzt regte er sich, schwamm herbei und schnappte nach dem Mehlwurm. Und er erwischte ihn! Was nun? Ich ging zurück zu meinem Platz und bereitete einen neuen Mehlwurm zu. Der Frosch blieb fern, aber offenbar erwartungsvoll. Jetzt ging es richtig los. Schon nahm er den zweiten Mehlwurm. Nach dem vierten Mehlwurm entschloss er sich, wieder direkt zu mir heran zu kommen und zu mir hoch zu schauen. Ich redete auf ihn ein, denn ich fand, er hatte fürs Erste genug gefressen. Aber ich war natürlich gerührt von so viel Zuneigung. Also gab ich ihm den fünften Wurm. Ein, zwei Mal machte es ihm erhebliche Mühe, die Beute zu schnappen, da der Wurm verquer an der Schnur hing. Nach dem achten Wurm entschied ich, dass es genug sei für heute. Solch zauberhafte Begegnung mit einem Tier in meinem Garten habe ich noch nie erlebt.
Mehr dazu hier und hier.



24. Mai

Was wir erhofft hatten, ist eingetreten: Teichfrosch „Seppel“ hat sich wieder füttern lassen! Geraume Zeit, nachdem wir uns nachmittags am Teich eingefunden hatten, schwamm er – wie übrigens regelmäßig im vorigen Jahr – unter der Brücke hindurch und zu uns heran. Wir hatten ihn vorher noch nicht gesehen, zumal wir ihn im Nachbarteich nicht vermutet hatten. Er nahm im Wasser die für ihn typische Wartestellung ein. Wir begrüßten ihn entzückt und begannen mit der Fütterung. Seppel – das war unübersehbar – hatte alsbald ein gewisse Perfektion, nach dieser Art Beute zu schnappen. Er springt so zehn Zentimeter hoch und nimmt den toten Mehlwurm. Manchmal hält er dann die Angelschnur so fest, dass wir sie wegziehen müssen. Heute hat er in kurzer Zeit zehn Mehlwürmer gefressen! Wir wollten Schluss machen. Aber Seppel schwamm nicht weg, sondern verharrte geduldig. Wir redeten auf ihn ein – es sei nun genug. Er aber kam noch näher heran und hielt sich zu unserer Freude an dem Brettchen fest, das wir im Frühjahr extra in Erwartung auf ihn montiert hatten. Mit dieser Aktion erweichte er uns. Er erhielt und nahm noch zwei Mehlwürmer, wobei er sich tatsächlich auf das Trittbrett setzte. Nun hielten wir ein; denn wir sahen, dass er würgen musste, um die Beute zu bewältigen. In unserer Begeisterung haben wir versäumt, das zauberhafte Ereignis im Foto festzuhalten. Aber das Brettchen sei dokumentiert…



25. Mai

Mittags zur Fütterung der Fische fand sich zu unserer Freude auch Teichfrosch „Seppel“ ein! Wir ließen uns erweichen. Er bekam zwei Mehlwürmer sozusagen außerhalb seiner Zeit und saß danach artig auf seinem Platz, dem eigens für ihn angebrachten Brettchen.

Am späten Nachmittag zur zweiten Fütterung der Fische verging nur kurze Zeit, und schon war auch Seppel wieder zur Stelle. Er schaute uns erwartungsvoll an. Natürlich bekam und nahm er seine Mehlwürmer. Obwohl er unseres Erachtens immer geschickterer springt, geht doch der eine oder andere Sprung daneben, vor allem, wenn er zu eifrig ist. Links von ihm ist der verfehlte Mehlwurm zu erkennen. Fehlschläge indessen verdrießen ihn nicht. Er geht die Sache sofort aufs Neue an. So vertilgte er nacheinander acht Mehlwürmer, dann hielten wir ein. Es musste ihm genügen für heute. Wir verabschiedeten uns und vertrösteten ihn auf morgen. Wir sind außerordentlich fasziniert von der Zuneigung dieses Tieres.



30. Mai

Mehrere Tage sind vergangen, und Seppel hat täglich seine Mehlwürmer bekommen und auch genommen! Heute schwamm Seppel schon am Teichrand und wartete an der Futterstelle. Er bekam und nahm acht Mehlwürmer, und dann ließen wir es genug sein. Wirklich schade, dass er nicht sprechen kann. Noch macht er nicht einmal „Quak“.



4. August

Überraschung! Bei hereinbrechender Dunkelheit entdeckten wir einen Linienschwärmer an unseren Phlox. Übrigens und bei der Gelegenheit: Teichfrosch Seppel wird nach wie vor jeden Tag gefüttert. Oft wartet er schon, zuweilen schwimmt er heran, sobald er uns wahrnimmt.



15. August

Auf dem Stengel einer Kürbisblüte auf dem Komposthaufen entdeckten wir heute einen Gold-Rosenkäfer. Der Käfer gehört in Deutschland zu den geschützten Käferarten und wurde zum Insekt des Jahres 2000 gewählt.



8. September

Eine Feldmaus im offenen Schuppen. Sie scheint sich wohl zu fühlen.



22. September

Schöne Überraschung an einem warmen Spätsommer-Sonntag: Ein in diesem Jahr absolut rarer Schmetterling fliegt auf den Rasen – ein Admiral. Er gestattete einen Foto-Termin, und schon war er wieder weg.



27. September

Es gibt sie noch! Bei warmem Regen ist ein Grasfrosch unterwegs! Zwar klein, aber immerhin. Das macht Hoffnung…



19. November

Bei sonnigem Novemberwetter entdeken wir im Teich in der Tiefe zahlreiche Köcherfliegenlarven. Leider ist unsere Aufnahme nicht scharf genug, aber rechts sieht man, wie das Tier aus seiner Behausung schaut, die es mit sich herumschleppt.



29. November

16 Uhr – Dämmerung: Ein Graureiher am Teich. Langsam stolziert er herum. Er erkundet die Lage, unschlüssig, macht keinen Versuch zuzulangen. Dann fliegt er davon.



16. Dezember

Morgens gegen zehn Uhr: Ein Eichhörnchen hüpft auf den Kiefern von Ast zu Ast zur Starkanne, guckt kurz hinein und - schwupp - ist es auch schon drin. Dann schaut es kurz heraus und verschindet nach drinnen. Ich kann nicht warten, bis es wieder herauskommt. Ist der Besuch ein Zufall? Oder hat das Eichhörnchen etwa in der Starkanne Quartier genommen?