Offenbar sind Ameisen mit einem phantastischen Signalsystem ausgestattet. Zu bestimmten Zeiten im Sommer bei
warmer Witterung kann es geschehen, dass bei drei bis sieben Ansiedlungen gleichzeitig der Abflugtag für die geflügelten Exemplare (Männchen)
angesagt ist. Jedenfalls wimmelt es dann an diesen Stellen, und man krabbelt nach Möglichkeit den nächsten Grashalm hoch. Diese zum Abflug
rüstenden, meist noch unbeholfen im Rasen und auf Halmen sitzenden Tiere sind für Teichfrösche ein Leckerbissen, jedenfalls geraten die stets
in arge Unruhe und vergessen alle Vorsicht, um an diese Beute heranzukommen.
Ihr Drang zur Höhe beim Verlassen des Nestes ist auf dem nächsten Foto deutlich zu erkennen.
Schon im zeitigen Frühjahr klettern die Ameisen die Stämme hoch bis zu den Blüten der Obstbäume, um die Blattlaus-Produktion
in Gang zu bringen.
Ist etwas Passables gefunden, ist zugleich der Weg dahin markiert; denn es setzt alsbald ein reger Verkehr hin und zurück ein.
Im folgenden Video ist die enorme Emsigkeit der Ameisen zu sehen. In diesem Falle überqueren sie auf einem
Draht, den wir zum Schutz gegen Graureiher montiert haben, sehr flott den Zwischenraum zwischen Ufer und Schilf. Und sie schaffen es, sich elegant
zu begegnen:
Waldameisen sind bei uns leider nicht mehr anzutreffen, obwohl wir vor Jahren an einer ihrer Straßen lagen. Sie wanderten
unseren Zaun entlang, marschierten am Tor hoch und überquerten die Einfahrt, um dann irgendwo beim Nachbarn zu verschwinden. Im Frühjahr 2002 lief
uns gewissermaßen eine letzte Rote Waldameise über den Weg: