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Amsel

    Die Amsel ist der Vogel im Revier, bei dem sich Hahn und Henne relativ gut unterscheiden lassen. Der Amselhahn trägt grundsätzlich ein schwarzes Federkleid und strahlend gelben Schnabel, während die Amselhenne mit dunkelgrauem Federkleid aufwartet und grauem bis gelbgrauem Schnabel.

    Zunächst drei Aufnahmen vom Amselhahn:

    Nun drei Aufnahmen von der Amselhenne:

    Und hier ein Ei der Amsel, allerdings von einem Räuber geplündert und also kaputt. In natura übrigens etwa 3 bis 4 cm lang.

    In den vergangenen zwei, drei Jahren - wir schreiben Herbst 2019 - ist der Bestand der Amseln merklich zurückgegangen. Zuweilen hielten sich im Sommer zwei Paare im Garten auf, von denen mindestens eins erfolgreich wenigstens ein Junges großzog. Jetzt sind wir froh, wenn wir ab und zu eine Amsel zu sehen bekommen.
    Fast folgerichtig hat unsere Aufmerksamkeit für Amseln nachgelassen. Vor Jahr und Tag war das anders. In den frühen Jahren ohnehin. Hier ein kleiner Report aus dem Jahre 2002:

    Soeben hat die Amselhenne ein Bad genommen, fast alles Wasser verspritzt; denn der Napf ist so gut wie leer. Noch einmal kurz geschüttelt, dann zurück aufs Nest. Im Moment brütet sie fleißig, aber räuberische Feinde wie Eichkater und Elster mussten schon vertrieben werden.

    Imposant, wie die Amsel, im Nest sitzend, den Schwanz hoch reckt. Man könnte ihn für einen Ast halten. Als ich mich mit der Kamera näherte, blieb sie mutig sitzen.
    Aber leider war wenige Tage später das Nest leer. Kein Ei darin! Ein böser Dieb muss am Werk gewesen sein. Inzwischen hat die Amsel mehrmals neu zum Nestbau angesetzt.
    In einem unserer Apfelbäume, entdeckten wir, hat sie einen neuen Versuch unternommen. Und der war erfolgreich. Schließlich wuchs ein Jungtier heran und schaute keck in die Welt:

    Nachdem sich der Winter mit ersten Nachtfrösten ankündigt, orientieren sich die Amseln auf eines unserer Futterhäuser. Heute, 20. November, wollte eine gar nicht wieder heraus.

    Aus dem Jahr 2003 berichten wir dies:
    Zunächst über Jungtiere. In diesem Jahr haben wir doch tatsächlich nicht herausbekommen, wo in unserem Garten die Amsel brütet. Das ist schon ungewöhnlich, denn meist ist es ein Problem für brütende Amseln, ihr Nest so zu verstecken, dass es nicht ausfindig gemacht werden kann. Und zwar natürlich nicht wegen uns, sondern wegen der Feinde, die meist ganz genau wissen, ab wann die Kleinen im Nest eine Leckerei darstellen.
    Also den ansässigen Amseln muss gelungen sein, wenigstens ein Junges durchzukriegen; denn seit einigen Tagen hüpft ein Neuling herum, der dadurch auffällt, dass sozusagen der Kopf nicht ganz fertig ist, nämlich der Schnabel noch nicht ganz ausgeprägt, geformt noch wie beim Nesthocker. Auch der Schwanz ist noch nicht ganz fertig, jedenfalls nicht zünftig lang. Aber ansonsten bewegt sich der Vogel schon wie ein Erwachsener.
    Möglicherweise ist er auch wo anders aufgewachsen - Amseln gibt es zur Zeit viele im Revier - und hat sich selbständig gemacht. Was schon etwas heißt, denn junge Amseln machen in der Regel zunächst eine Phase durch, während der sie zwar das Nest verlassen haben, aber noch ziemlich hilflos herumsitzen und –hüpfen und von den Eltern gefüttert werden. Das ist übrigens auch eine Zeit, wo sie von Räubern gern geschnappt werden.
    Übrigens scheinen sich die Amseln in diesem Jahr letztlich ganz gut vermehrt zu haben. Wir sehen zur Zeit (Anfang August) oft ein Muttertier mit ihren zwei erwachsenen Kindern in unserem Garten. Die gar nicht mehr so Kleinen wollen immer noch gefüttert werden, obwohl sie ohne Zweifel schon auf eigenen Beinen stehen könnten. Auf dem Foto ist eine gar nicht scheue junge Amsel zu sehen, die sich für unsere Erdbeeren interessiert. Sie fällt uns auch deswegen auf, weil sie auf der Brust eine an Drosseln erinnernde Musterung hat, allerdings viel dunkler als bei Drosseln:

    Futtersuche. Amseln eilen oder hüpfen über den Rasen und halten nach Futter Ausschau. Bemerkenswert, wie oft sie dabei Regenwürmer entdecken und die Tiere aus dem Grund herauszupfen. Was sie sonst so noch verspeisen, sieht man nicht. Sie sind auf alle Fälle stets sehr geschäftig. Wenn die Kirschen heranreifen, schauen sie schon einmal, wie weit die gediehen sind. Und dann sind sie Stammgäste auf dem Kirschbaum.
    Aber auch für Beeren interessieren sie sich. Im vergangenen Jahr hatten sie unsere Blaubeeren entdeckt, und wir hatten Mühe, die paar Früchte für uns zu retten. In diesem Jahr haben sie sich - wahrscheinlich, weil wir die Blaubeeren mit einem Netz schützen - für die roten Johannisbeeren entschieden, was uns nicht ganz so stört, denn da hängen genug. Auch die kleinen Monatserdbeeren fressen sie mit Vorliebe. Geradezu erstaunlich ist dabei, dass wir beobachten, wie sie aus der Ferne zielgerichtet herbeifliegen, eine Beere naschen und mit der Beute wieder davonziehen.

    Bad. Die Vögel, die am meisten die Tränken auch als Badestellen nutzen, sind die Amseln. Oft ist da rege Konkurrenz. Kleinere Vögel, wie etwa Sperlinge, werden davongejagt, weil die natürlich auch immer gerade dann ins Wasser hüpfen wollen, wenn eine Amsel die Absicht hat. Und auch Amseln untereinander dulden sich nicht unbedingt. Es kann geschehen, dass wenigstens zwei Näpfe gleichzeitig besetzt sind. Hier ein Foto, auf dem eine Amsel gerade voll mit dem Kopf ins Wasser geht.


    Es ist übrigens oft sehr amüsant zu beobachten, wie sich eine Amsel durchringt, ein Bad zu nehmen. Zunächst hüpft sie auf den Rand der Tränke und trinkt. Dann taucht sie schon mal den Kopf vorsichtig und hastig ein, offenbar prüfend, wie tief das Wasser sein könnte. Dann setzt sie an, hinein zu springen, landet aber prompt auf dem gegenüber liegenden Rand der Schüssel. Sofort dreht sie um und macht das Manöver noch einmal. Das kann so drei, vier Mal geschehen, dann endlich hat sie sich überwunden und springt wirklich hinein. Nun wird mit Eifer geplanscht, der Kopf mehrfach eingetaucht, mit den Flügeln geschlagen und Wasser über den Körper gespritzt. Wenn sie dann nach ein, zwei Minuten losfliegt, sieht man deutlich, wie schwer sie sich erhebt, weil sie „eingeweicht“ ist.

    Heiße Tage. An heißen Tagen kann es schon geschehen, dass Tiere regelrecht verschnaufen. Sie stehen starr und scheinen heftig zu atmen. Mehr dazu auf dem folgenden Klick: Wenn Amsel Siesta macht

    Und natürlich muss ab und zu getrunken werden.




    Klick auch hier:

    Von einem besonderen Ereignis berichten wir mit den folgenden beiden Klicks. Eine Amsel hatte drei Mal (!) im gleichen Nest gebrütet und immer Junge großziehen können. Was zweifellos damit zusammenhing, dass die Amsel ihr Nest im offenen Schuppen unterm Dach gebaut hatte. Und zum Glück hatte sie dort kein Räuber entdeckt. Der erste Klick führt zur ersten Runde, und der zweite zur zweiten:
Amsel-Nachwuchs
Gleiches Nest, zweite Runde