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Gartenteich bauen

     So bauten wir unsere „Teiche“

Die einfachste Lösung ist, sich ein vorgefertigtes Becken aus Plastik zu kaufen. Wie in jedem Garten-Center zu sehen ist, gibt es sehr verschiedene Größen und Formen. Wenn man nicht bedenkt, dass solch kleiner Teich auch entsprechend tief sein sollte, also wenigstens etwa1,50 m, dann erlebt man im ersten strengen Winter eine böse Überraschung. Es sei denn, man ist ein Freund der Methode, alle Fische vor dem ersten Eis aus dem Teich zu holen und irgendwo im Keller in ein Winterquartier zu geben. Das Fangen der Fische ist meist eine Quälerei - für Mensch wie Tier. Und ob sich die Fische in einem dusteren Winterquartier wohl fühlen, ist zu bezweifeln.

Wir haben mit einem kleinen Becken angefangen.

Hier ist das Plastikbecken bereits ins Erdreich montiert und per Schlauch fließt Wasser in den kleinen Pool. Noch hatten wir an eine besondere Umzäunung nicht gedacht. Welche Freude, wenn sich eines Tages Frösche einquartiert haben würden!

Hier verweilen Teichfrösche sehr gern. Vom Rand, wo sie meist sitzen, haben sie gute Springmöglichkeiten hoch zu Pflanzen, wo sich Fliegen oder Wespen niedergelassen haben. Wir nennen die smarte Pfütze „Frosch-Teich“ oder auch „Frosch-Pool“. (Inzwischen befindet sich hier unser Brunnen mit Pumpe und Überleitung zum Filter am vierten Teich.)




Der nächste Schritt war, dass wir gleich zwei Teiche anlegten:

Wir bauten neben dem Plastik-Becken (hinten links zu sehen) zwei weitere Becken, allerdings in eigener Fertigung, das heißt mit Folie. Das ist schon deshalb günstig, weil man bei Form und Tiefe ganz nach eigenem Plan vorgehen kann. Vorn ist (dunkle Teichfolie) der kleine Teich zu sehen, den wir später den „Moderlieschen-Teich“ genannt haben. Wegen der Fische, die dort vorwiegend untergekommen sind.
Rechts hinten ist der tiefere, später „Goldfisch-Teich“ genannte Pfuhl zu sehen, hier noch mit der vorsorglich untergelegten Filz-Folie gegen möglicherweise spießende Steine.
Das folgende Foto zeigt im Hintergrund den „Moderlieschen-Teich“, und im Vordergrund den „Goldfisch-Teich“ mit eingelegter Filz-Folie.

Die Filz-Folie ist zu empfehlen. Denn das kann zur Horror-Vorstellung werden, nämlich die Möglichkeit, dass nach Einlassen des Wassers zu viel Druck entsteht und ein nicht entdeckter Stein allmählich ein Loch in die Folie drückt.
Beim Einpassen der Folie darf man grundsätzlich nicht knauserig vorgehen. Das heißt, am Rande ringsum muss genügend Material sein, damit es beim Einfließen des Wassers keine böse Überraschung gibt. Das Wasser drückt nämlich die Folie nach unten und in alle Lücken hinein, und plötzlich kann oben am Rande Mangel herrschen. Das hängt auch vom Geschick ab, mit dem man unvermeidliche Falten legt. Je tiefer ein Teich disponiert ist, desto faltenreicher wird er sein. Was übrigens alles Wasser-Getier zu schätzen weiß.
Welch erhebender Augenblick dann, wenn schließlich Wasser fließt.

So sieht nun die „Seenplatte“ aus:

Drei kleine Teiche in unterschiedlicher Höhenlage, so dass vom „Goldfisch-Teich“ links oben über den „Moderlieschen-Teich“ rechts oben das Wasser nach unten in den „Frosch-Teich“ (im Bild unten vorn) fließen kann. Noch bevor wir eine Pumpe installierten, entschlossen wir uns allerdings dazu, ein weiteres Becken zu bauen - den „Koi-Teich“, den wir so nannten, weil wir darin vor allem Koi ansiedeln wollten. Wir hatten freilich noch nicht die Chuzpe, uns an die Verbindung des neuen Teiches mit dem alten System zu wagen. Aber immerhin entschieden wir, dass der Wasserspiegel des "Koi-Teiches" an priori höher sein sollte.

Der nächste Schritt war, dass wir einen vierten Teich anlegten.

Das Unternehmen war insofern kompliziert, weil wir eine Brücke zwischen dem alte System und dem neuen Teich anlegen wollten. Eine etwas ausgefallene Idee, aber reizvoll. Übrigens immer auch schon mit dem Hintergedanken, später mal eine Verbindung zu schaffen. Auf dem folgenden Foto ist rechts ein Holzbalken zu sehen. Dort wird später die kleine Brücke sein, das heißt, das Erdreich dort wird noch ausgehoben werden. Und ganz rechts, wo die dunklen Pflanzen ins Bild kommen, muss man sich den „Goldfisch-Teich“ vorstellen.

Der „Koi-Teich“ ist bis auf eine Tiefe von 1,60m angelegt. Natürlich nicht insgesamt, aber - wie unten im Foto zu sehen - auf einer Fläche von etwa einem Quadratmeter.

Bei so einem tiefen Loch muss die Bemessung der Folie besonders sorgfältig erfolgen. Und das Einpassen dann darf nicht minder sorgfältig vorgenommen werden. Kein Wunder, wenn ich zunächst alles noch einmal gründlich überdenke. Jedenfalls sieht es so aus:

Um es zu wiederholen: Ich hatte damals nicht den Mut, Koi- und Goldfisch-Teich zu verbinden. Ich vertraute nicht der Haltbarkeit der Klebestellen. Den Ärger, dass dort immer wieder Wasserverlust eintritt, wollte ich mir ersparen. So schön eine Verbindung gewesen wäre, zumal ich zwischen den Teichen die Brücke baute. Denn ein Überlauf sollte natürlich sein. Zwei Jahre später ließ ich mich auf das Abenteuer ein, die Becken zu verbinden. Klicken Sie hier, wenn Sie schauen möchten.

Hier nun ein Foto vom „Koi-Teich“ mit Brücke, wie er im fertigen Zustand aussah. Inzwischen sind Wasserpflanzen gewachsen, so dass das Becken nicht mehr ganz so nüchtern anmutet. Und wir haben den Kampf gegen die Grünalgen aufgenommen…
Die Fische schwimmen mittlerweile selbstverständlich durch die Passage unter der Brücke. Der andere Übergang, der vom „Goldfisch-“ zum „Moderlieschen-Teich“, ist allerdings so flach, dass nur Moderlieschen bzw. Jungfische passieren können. Insofern ist der "Moderlieschen-Zeich" ein idealer Zufluchtsort für die Winzlinge des Fisch-Nachwuchses.

Hier aus gleicher Sicht eine Aufnahme aus dem Frühjahr 2008. Inzwischen hat der Zahn der Zeit an der Anlage genagt. Ringsum sind Pflanzen gewachsen, auch im Teich. Und ein Teichfilter hilft, das Wasser klar zu halten. Über die Installation einer Wasserpumpe und eines –filters schreiben wir bei Wasser klar.
Eingestanden sei, dass unsere Teiche einen Makel haben. Was den "Schauwert" betrifft. Hierin haben wir schon bei der Disposition versagt. Bei unseren Teichen ist nämlich an den Rändern überall die Folie zu sehen. Der einzige Trost: Die Teichfrösche sitzen gern darauf.

Und das ist der nämliche Blick aus dem Jahre 2019. Die Brücke musste mittlerweile erneuert werden. Der Pflanzenwuchs im Teich wurde reduziert, um mehr Platz für die inzwischen zahlreichen Fische zu schaffen.