An dieser Stelle ist ein Debakel nachzutragen, das sich zutrug, noch bevor wir im Winter zwei
Schleierschwänze und drei Shubunkin verloren. Wir hatten uns nämlich im späten Herbst schon von einem Shubunkin verabschieden
müssen, ausgerechnet vom "Feuerteufel", den wir alle ins Herz geschlossen hatten, weil er mit seiner feuerrot-schwarzen
Musterung wirklich prächtig anzusehen war. Er war stets durch guten Hunger aufgefallen, also liebevoll gefüttert worden
und ausnehmend gut gewachsen.
Als die Temperaturen zu sinken begannen, also vielleicht schon Vorsicht geboten war beim Füttern,
bettelte der "Feuerteufel" deutlicher als die anderen. Natürlich ließen wir uns erweichen. Es ist ohnehin schwierig, so ganz
genau einen Zeitpunkt zu finden, ab dem man Fische im Herbst nicht mehr füttert. Wenn man ihnen Nahrung versagt, denkt man,
sie fehlt ihnen für die Winterzeit. Und wenn gar am nächsten Tag wärmere Temperaturen sind als am Vortag, ärgert man sich,
geknausert zu haben.
Das heißt, der "Feuerteufel" bekam noch Futter, obwohl sich stellenweise schon Eis gebildet hatte,
und seine Teichgenossen bereits in der Tiefe kurvten. Aber ihm schmeckte es, und wir ließen uns verführen. Leider spielte das
Wetter damals nicht mit. Es wurde über Nacht kälter, so dass am nächsten Morgen eine dünne, geschlossene Eisdecke den Teich
bedeckte. Schon einen Tag später zierte irgendetwas Rotes das Eis. Wir sahen den Fleck vom Schlafzimmer-Fenster aus, ohne
etwas Arges zu vermuten. Meist sind es vom Herbst bunt gefärbte Blätter, die so leuchten. Als wir endlich mittags zum
Koi-Teich gingen, sahen wir die Katastrophe.