Wenn man in Straßen spazieren geht, an denen sich links und rechts Grundstücke mit Häusern reihen,
wie z.B. in den Vororten von Berlin, dann kann man mühelos feststellen, dass es im wesentlichen zwei Typen von Gärten gibt
(den sogenannten Schrebergarten hier ausgenommen): In der Mehrzahl sind dies Gärten, in denen der Rasen gleichsam gekämmt
ist, Sträucher exakt verschnitten sind, wenige Bäume ebenfalls, und bei denen im Übrigen der Eindruck überwiegt, dass Tiere
wenig Chancen haben. In der Minderzahl sind das Gärten, in denen der Rasen eher eine Wiese ist, die Sträucher sich frei
entfalten, zahlreiche Bäume ebenfalls, und bei denen der Eindruck entsteht, dass Tiere sich wahrscheinlich wohl fühlen. Zu
den Letzteren zählen wir unseren Garten.
Das natürliche Wachstum der Pflanzen verändert über die Jahre selbstverständlich jeden Garten. Beim
„geleckten“ Garten wird natürliche Entfaltung aber ständig unterbunden. Wenn dann noch ein beträchtliches Revier fürs Auto
betoniert ist, kann von Garten eigentlich nicht mehr die Rede sein. Bei Übernahme eines Grundstückes durch einen neuen Besitzer
herrscht im Übrigen folgende Abfolge vor: Zu Beginn werden erst einmal alle Bäume gefällt, die der Vorgänger hatte wachsen
lassen. Oft trifft das südöstlich von Berlin den ohnehin immer spärlicher werdenden Kiefernbestand. Danach wird aufs nunmehr
kahle Grundstück ein Haus gebaut, so es nicht schon vorhanden ist, und es werden bestenfalls ein, zwei Bäumchen neu gepflanzt.
Weshalb immerhin eine kleine Hoffnung für die Natur bleibt.
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Was uns betrifft, ist anzumerken, dass wir vor nunmehr rund sechzig Jahren einen Obstgarten übernommen
haben, den am Rande immerhin sechs Pappeln zierten. Wir haben junge Kiefern und Fichten angepflanzt. Inzwischen sind fast alle
Obstbäume an Altersschwäche zu Grunde gegangen, die Pappeln wurden von Orkanen gefällt und die Nadelbäume sind zu unserem kleinen
Wald herangewachsen. Die relative Freizügigkeit für die Natur führte dazu, dass sich unser Garten merklich verändert hat. Wir
veranschaulichen dies mit einigen Fotos.