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GARTEN

    Wenn man in Straßen spazieren geht, an denen sich links und rechts Grundstücke mit Häusern reihen, wie z.B. in den Vororten von Berlin, dann kann man mühelos feststellen, dass es im wesentlichen zwei Typen von Gärten gibt (den sogenannten Schrebergarten hier ausgenommen): In der Mehrzahl sind dies Gärten, in denen der Rasen gleichsam gekämmt ist, Sträucher exakt verschnitten sind, wenige Bäume ebenfalls, und bei denen im Übrigen der Eindruck überwiegt, dass Tiere wenig Chancen haben. In der Minderzahl sind das Gärten, in denen der Rasen eher eine Wiese ist, die Sträucher sich frei entfalten, zahlreiche Bäume ebenfalls, und bei denen der Eindruck entsteht, dass Tiere sich wahrscheinlich wohl fühlen. Zu den Letzteren zählen wir unseren Garten.

    Das natürliche Wachstum der Pflanzen verändert über die Jahre selbstverständlich jeden Garten. Beim „geleckten“ Garten wird natürliche Entfaltung aber ständig unterbunden. Wenn dann noch ein beträchtliches Revier fürs Auto betoniert ist, kann von Garten eigentlich nicht mehr die Rede sein. Bei Übernahme eines Grundstückes durch einen neuen Besitzer herrscht im Übrigen folgende Abfolge vor: Zu Beginn werden erst einmal alle Bäume gefällt, die der Vorgänger hatte wachsen lassen. Oft trifft das südöstlich von Berlin den ohnehin immer spärlicher werdenden Kiefernbestand. Danach wird aufs nunmehr kahle Grundstück ein Haus gebaut, so es nicht schon vorhanden ist, und es werden bestenfalls ein, zwei Bäumchen neu gepflanzt. Weshalb immerhin eine kleine Hoffnung für die Natur bleibt. .

    Was uns betrifft, ist anzumerken, dass wir vor nunmehr rund sechzig Jahren einen Obstgarten übernommen haben, den am Rande immerhin sechs Pappeln zierten. Wir haben junge Kiefern und Fichten angepflanzt. Inzwischen sind fast alle Obstbäume an Altersschwäche zu Grunde gegangen, die Pappeln wurden von Orkanen gefällt und die Nadelbäume sind zu unserem kleinen Wald herangewachsen. Die relative Freizügigkeit für die Natur führte dazu, dass sich unser Garten merklich verändert hat. Wir veranschaulichen dies mit einigen Fotos.

    1963 - Blick in den Garten.

2019 – die gleiche Blickrichtung wie 1963.
Im Hintergrund jetzt ein Walnussbaum

1965 - Blick auf einen ehemaligen Verkaufskiosk, der als Laube diente

2019 – Die gleiche Blickrichtung wie 1965

1965 – das kleine schwarze Geviert in der Mitte des Fotos war der Buddelkasten für die Kinder

2019 – die gleiche Blickrichtung wie 1965. An der Stelle, wo die Buddelkiste war, beginnt nun unser kleines Teich-Areal.

Eine Ansicht aus dem Jahre 2002. Links steht noch ein Apfelbaum, rechts eine von uns gepflanzte und schon schön herangewachsene Tanne.

2019 - die gleiche Blickrichtung wie 2002. Der Apfelbaum ist entsorgt, neben der Tanne ist inzwischen eine stattliche Fichte gewachsen. Im Vordergrund die Wiese mit Wiesenblumen.
Als gewisses Fazit dieser historischen Gegenüberstellung müsen wir betrübt feststellen, dass durch die neuerdings recht trockenen Jahre die Üppigkeit des Wachstums der Pflanzen merklich gelitten hat.