Im zeitigen Frühjahr, wenn die Natur erwacht, gehen Frösche auf Wanderschaft. Nun führt durch unseren
Garten keineswegs eine besondere Route für Frösche aller Art, aber gelegentlich werden wir schon Zeuge des Phänomens, wenn nämlich
partout ein Frosch in eine Richtung will, die aus unserem Garten hinaus und auf die Straße führt. Da verhindern wir schon gern einmal,
dass solch eine kleine Kreatur unter die Räder gerät, was die freilich nicht kapiert. Wie soll sie denn auch! Jedenfalls hat der
Grasfrosch, den meine Frau in der Hand hält, bemerkenswert geknurrt und uriniert. Gewiss aus Angst. Weshalb wir ihn auch schnell
wieder ausgesetzt haben, und zwar in einen unserer Teiche.
Nachdem er dort ein Weilchen gesessen und sich von den Strapazen erholt hatte, die er in Menschenhand hatte
erleiden müssen, hockte er wenig später außerhalb der Teichumrandung und schaute genau in die Richtung, von der wir ihn eigentlich
hatten abhalten wollen. Es war klar: Er hat seinen eigenen Kopf, und wir werden nicht verhindern können, dass er bei nächst passender
Gelegenheit seine Wanderschaft fortsetzt. Was er denn auch getan hat. Denn alsbald war er auf und davon, jedenfalls am Teich nicht mehr
zu sehen...
Wir hatten ihm freilich schon ein paar Fotos abgeluchst, bevor wir in seine Geschicke eingegriffen hatten. Dabei
war uns zunächst gar nicht so klar, ob es sich um einen Gras- oder vielleicht um einen Springfrosch handelte; denn hopsen konnte er mit
Bravour. Die bunte Musterung am Bauch (siehe oben) sprach dann allerdings gegen den Springfrosch...