Der possierliche Kerl ist rar geworden. Der rapide zunehmende Autoverkehr forderte selbst in unserer Wohngegend Jahr für Jahr ein Opfer.
2005 schien wieder ein Igel sozusagen heimisch geworden zu sein. Jedenfalls fanden wir des Morgens öfter Kot von einem Igel
in unserem Garten. Wir hofften, dass er so clever ist und die Straße meidet. Und tatsächlich, 2006, im Sommer, gelang nachts nachfolgende Aufnahme.
Er wollte sich einfach nicht von vorn präsentieren, und wir wollten ihn nicht weiter stören...
Wie zu sehen ist, gaben wir den beiden einige Leckerli zur Begrüßung, aber nur der Größere von ihnen interessierte sich, und zwar nur für die
Bananen-Scheiben.
Und hier die drei Videos vom Ereignis:
Wann brauchen Igel Unterstützung?
Zunächst: Igel sind geschützte Wildtiere und dürfen nicht in Gefangenschaft gehalten werden, ausgenommen sind hilfsbedürftige Tiere bis
sie wieder allein überlebensfähig sind. Die Paarungszeit der nachtaktiven Säugetiere dauert von April bis September, daher gibt es auch
noch im Herbst sehr späte Würfe, die ohne Hilfe nur schlechte Überlebenschancen haben. Solche Tiere brauchen in der Regel etwa sechs Wochen,
bis sie allein klarkommen. Ab Oktober, wenn die Temperaturen zurückgehen, fallen Igel bis März oder April in den Winterschlaf. Ihre
Körpertemperatur sinkt dann von 35 bis auf unter fünf Grad. Wenn sie sich nicht genügend Fettreserven angefressen haben, sind sie in Gefahr
Hilfe benötigen verletzte und kranke Igel sowie Jungigel, die bis November noch nicht das nötige Gewicht von 600 Gramm zum Überwintern
erreicht haben. Einen geschwächten oder kranken Igel erkennt man daran, dass er am helllichten Tage unbeholfen herumläuft, apathisch wirkt,
röchelt oder mager und eingefallen ist. Auch Tiere, die bei geschlossener Schneedecke oder sehr früh im Frühjahr unterwegs sind, brauchen Hilfe.
Man sollte die Tiere in einem hohen Karton zur nächsten Igelstation oder zum Tierarzt bringen, denn alle Igel haben Parasiten, die behandelt
werden müssen. Der Verein Igelhilfe e.V., Telefon: 030/411 01 17, gibt Auskunft, wo sich in der Nähe eine solche Station befindet. Gegen
Unterkühlung der Igel hilft eine 35 Grad warme Wärmflasche, die man dem Tier in den Karton legt. Entdeckt man Jungtiere, sollte man erst
einige Zeit beobachten, bevor man sich darum kümmert, denn vielleicht kommt das Muttertier zum Igelnest zurück. Kranke Igel und Jungtiere in
Not darf man füttern. Ausgewachsene Tiere fressen gern feuchtes Katzenfutter, gekochtes Eigelb, Mehlwürmer oder spezielles Igelfutter. Wichtig:
Das Tier trinkt Wasser. Auf gar keinen Fall Milch geben, denn die bekommt den Igeln nicht.
Gästeseiten:
Wolfgangs Igel finden Sie
hier.
Peters Igel-Hochzeit finden Sie
hier.