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Koi

    Der Fisch, der uns da oben so treuherzig anschaut, ist unser "Geist", ein israelischer "Geisterfisch", ein Koi. Wir haben ihn klein gekauft, so etwa 12 cm groß, als er noch 10 Euro kostete. Das war vor fünf Jahren. Inzwischen ist er gut einen halben Meter groß, und im Handel muss man 300 Euro hinblättern. Ein kostbares Stück also! Er ist einer von den zwei Kois, die mittlerweile in unseren Teichen gemütlich herumschwimmen.

    Leider haben wir mit Koi im Teich allerhand Pech gehabt. Der langanhaltende Winter 2005/6 hat Opfer gefordert, und im Winter 2001/2 hatten Straßenbauarbeiten (Legen von Abwasserleitungen) den Teichgrund so erschüttert, dass die Fische keine Ruhe fanden, aufstiegen und unterm Eis erfroren. Darunter auch die Kois.

    Es mag sentimental sein, aber wir bewahren die Erinnerung an diese Fische, indem wir ihre Anwesenheit auf dieser Seite nicht tilgen. Da ist zunächst „Undine“, ein schwarz-rot-goldener Fisch. Es war vielleicht ein sogenannter Hikari-Utsurimono. Aber das wissen wir nicht genau. Undine ist so etwa 35 Zentimeter groß geworden, was doch schon recht stattlich war. Jedenfalls haben wir das damals so empfunden. Im Reigen mit den übrigen Fischen stimmte „Undine“ den Ton an. Erst wenn „sie“ frass, durften es auch die übrigen. Diese Hierarchie wurde natürlich immer wieder durchbrochen. Vor allem der „Silberpfeil“ hatte seinen eigenen Kopf, auch „Felix“ machte, was er wollte.

    Unser „Goldbarren“, ein goldgelber Koi, gehörte vielleicht zur Gruppe der Hikari-Muji. Aber genau konnten wir das nicht wissen! Eigentlich war es uns auch gleichgültig. Die Hauptsache, er war gesund und munter.

    Den „Felix“, einen hellblau-rot-schwarzen Koi, konnte man vielleicht zu den Showa-Sanshoku zählen. Er war ungefähr so alt wie „Undine“ und auch schon fast so groß. Auf dem Foto haben wir ihn gerade in dem Moment geschnappt, als er mit Tempo durch die Passage fegte - daher diese schlanke, geknickte Haltung.

     Unser „Silberpfeil“, ein komplett silberner Koi, war wahrscheinlich seiner Verwandtschaft am nächsten, den Karpfen. Er hatte sich in einem Frühjahr angewöhnt, mit fast dem ganzen Kopf aus dem Wasser hochzukommen, um uns zu sagen, dass er Futter haben möchte.

    Der „Bückling“ trug einen seltsamen Namen für einen Koi. Das kam daher, dass er als kleiner Kerl noch etwas anders ausschaute, nämlich so eher rotbräunlich wie ein Bückling. Nachdem er schön gewachsen war, färbten sich sein Schuppenkleid heller, in Richtung weiß-gold. Er war ein schmucker Bursche geworden. Auf dem Foto befand er sich in Eiltour durch die Passage.

    In welche hochnoble Kategorie unsere Koi eingeteilt werden können, ist uns, ich sagte es bereits, eigentlich gleichgültig. Die Hauptsache, die Fische schwimmen gesund und munter im Wasser und wachsen peu à peu. Auf dem folgenden Foto war ein weiß-roter Shubunkin zwischen den Kois, und unten am Bildrand ist ein großer Goldfisch zu sehen.

    Seit die Fische durch zwei Passagen in drei verschiedene Gewässer schwimmen konnten, waren sie ganz offensichtlich bewegungsfreudiger. Besonderes Vergnügen scheint ihnen das Hindurchfegen durch den großen Übergang zu bereiten. Es ist aber auch stets eine rechte Portion Vorsicht dabei im Spiel; denn oft tauchen sie danach erst einmal ab. Auf dem Foto unten führt übrigens der große Goldfisch den Schwarm an, gefolgt vom „Silberpfeil“.

So war das vor nun schon fast zwanzig Jahren. Wir haben - wie schon beschrieben - viele Verluste hinnehmen müssen. Mittlerweile schwimmen viele Goldfische und Shubunkin in unseren Teichen herum - und dazwischen zwei majestätische Koi: Der "Geist" und "Suchi", ein weißer Koi mit rotem Fleck auf dem Kopf.