Merkmale:
Etwas kleiner als eine Krähe oder eine Taube. Auffallend rotbraunes Federkleid mit schwarzen, blau und weiß verzierten Flügelfedern. Schwarzer
Bartstreifen unterm Schnabel. Oberkopffedern zu einer Haube aufstellbar. Auffallend
sein lautes aufdringliches Krächzen, wenn der Vogel sich erregt. Das geschieht meist, wenn man ihm zu nahe kommt.
Vorkommen:
Fast überall in Deutschland relativ häufig, meist in der Nähe von gemischtem Laubwald, auch in Parks und Gärten, seltener im Nadelwald.
Anmerkungen:
Ist kein Kostverächter, ob Samen, Eicheln oder Nüsse, aber auch Insekten, Würmer, Eier und junge Vögel. Räubert gern in den Nestern der Singvögel.
Hat keine Scheu, ins Futterhaus für Kleinvögel zu kommen, interessiert sich auch für Meisenknödel. Brutzeit ist von April bis Juni, sein flaches Nest
gut versteckt in Bäumen oder Büschen. Nimmt für den Nestbau seltener umherliegendes Gehölz, bricht sich aufwändig dünnes Geäst von Bäumen und Büschen.
Lexika:
"Heher oder H ä h e r (Garrulinae), einer aus 10 Gattungen und etwa 70 Arten bestehende, in Europa, Nordafrika, Asien und Amerika verbreitete
Unterfamilie der Rabenvögel, welche im Äußern jedoch mehr den Würgern gleicht und sich durch einen ganz geraden, an der Wurzel mit nach vorn gerichteten
Federn umgebenen Schnabel und lockeres, seitenartiges, mehr oder minder buntes, besonders mit Blau gemischtes Gefieder unterscheidet. Die H. sind
mehr Baumvögel als die übrigen Rabenvögel. Hierher gehört der über ganz Mittel- und Nordeuropa verbreitete, die Laubwaldungen bewohnende
E i c h e l h e h e r, H o l z h e h e r oder M a r g o l f (Garrulus glandarius), der wegen seines rastlosen Geschreies auch H o l z s c h r e i e r
genannt wird und einer der schönsten Vögel Deutschlands ist; er lebt von Eicheln, Buckeckern, Haselnüssen und Beeren, raubt aber auch Eier und
Nestvögel, welchen letztern er den Schädel spaltet, um das Hirn zu fressen. In listigem und mutwilligem Wesen gleicht er der Elster. Seine Stimme
ist rauh; er besitzt aber die Fertigkeit, die verschiedensten Töne hervorzubringen, und lernt in der Gefangenschaft menschliche Worte nachsprechen.
Das erwachsene Männchen ist 34 cm lang, hell rötlichgrau, die Flügeldeckfedern sind hellblau mit dunkeln Querbinden und die Hollenfedern weiß und
schwarz gefleckt..." Brockhaus' Konversations-Lexikon, 1898.
Häher: verschiedene, kleinere, bunte, kurzschwänzige, nach der Stimme benannte Rabenvögel. Der in Eurasien weit verbreitete Eichel-H.
(Garrulus glandarius) ist als Nesträuber unbeliebt. Der dunkelbraune, weißgetropfte Tannen-H. (Nucifraga caryocatactes) lebt in den Nadelwäldern
des Nordens und vieler Gebirge Eurasiens..." Meyers Neues Lexikon, 1962.