Merkmale:
Der Rücken der Erdkröte ist graubraun bis oliv und „warzig“, die Bauchseite ist heller. Die Pupille der Augen ist waagerecht. Die Erdkröte bewegt sich
meist behäbig, kann aber auch recht flott sein. Die Weibchen (bis 15 cm) sind deutlich größer als die Männchen (bis 9 cm), die in der Paarungszeit
heller sind. Das Erdkröten-Männchen ruft zur Paarungszeit am Tage, vor allem aber am Abend wohl- und weitklingend "oak". Die Erdkröte frisst Käfer,
Würmer, Insekten, Spinnen, Nacktschnecken.
Vorkommen:
Fast überall in Deutschland relativ häufig, in Wald und Gärten, meist in der Nähe von Gewässern. Überwintert in Erdhöhlen, aber auch in Teichen.
Anmerkungen:
Die Erdkröte ist nachts und in der Dämmerung aktiv, am Tage nimmt sie auch gern einmal ein Sonnenbad. Der Laichprozess vorwiegend März/April kann Stunden,
gar Tage dauern, wird oft von knarzenden Rufen begleitet. Das Weibchen bewegt sich mit dem Männchen auf dem Rücken mühsam zwischen dem Schilf und legt zwei-
bis vierreihige Laichschnüre mit bis zu 6000 Eiern in Schlaufen um die Schilfstengel. Nach etwa 18 Tagen entwickeln sich Quappen (Larven), die bis vier Monate
am Teichrand und -grund Nahrung suchen und schließlich als winzige, kaum 12 mm große Erdkröten an Land krabbeln.
Lexika:
"Kröten (Bufones), eine Familie der Froschlurche, die sich von den Fröschen unterscheidet durch gänzlichen Mangel von Zähnen in beiden Kiefern und meist
auch im Gaumen, durch einen plumpern, mit warzenreicher, drüsiger Haut bekleideten Körper, an dem nur kurze, mit halben Schwimmhäuten ausgestattete und
zum Springen untaugliche Beine ansitzen. Hinter den Ohren bilden die Hautdrüsen größere, buckelartig nach außen hervortretende Komplexe, die sog. Ohrdrüsen.
Das Sekret derselben ist gewöhnlich milchweiß, riecht oft widerwärtig und erregt auf zarten Hautstellen Brennen und Entzündung, obgleich es nicht giftig
ist. Diesen Saft sondern die K. stets ab, wenn sie erfaßt werden (weshalb z.B. Hunde eine gepackte Kröte sofort wieder fallen lassen); die beim Verfolgen
der K. öfters von ihnen ausgespritzte Flüssigkeit ist Harn und unschädlich. Die K. nützen durch Vertilgung von Gartenschnecken, Insekten, Raupen, Würmern u.
dgl. Sie sind ausschließlich Nachttiere, die sich tags in Erdlöchern, in alten Mauerlücken, Kellerwinkeln u.s.w. aufhalten und das Wasser nur zum Zwecke
der Eiablage aufsuchen. Sie können lange Zeit fast ohne Nahrung auskommen; erwiesen ist, dass sie ein sehr hohes Alter (bis über 40 Jahre) erreichen. Die
Stimmen der K., bei den Männchen durch eine Schallblase verstärkt, sind nicht unangenehm; sie ertönen vor allem abends und nachts zur Zeit der Paarung.
Die Eier werden in regelmäßigen Schnüren zwischen den Zweigen von Wasserpflanzen aufgehängt und entwickeln sich in 8 - 10 Wochen zu jungen K., die auch,
ans Land gegangen, noch längere Zeit scharenweise beisammen bleiben und wahrscheinlich die Sage vom Krötenregen veranlasst haben. In Deutschland kommen
drei Arten vor. Die g e m e i n e E r d - oder F e l d k r ö t e, auch L o r k genannt (Bufo vulgaris), von schmutzig graubrauner oder grüner Farbe mit
einfarbig hellgrauen, beim Weibchen schwarzgeflecktem Bauche und 7 - 22 cm Länge..." Brockhaus' Konversations-Lexikon, 1898.
"Kröten, Bufonidae: weitverbreitete Familie zahnloser Froschlurche mit waagerechter Pupille und warziger, ein giftiges Sekret absondernder Haut, nächtlicher
Lebensweise und ohne Sprungvermögen. In Deutchland leben 3 Arten: die oberseits rot- bis schwarzbraun oder gelbbraun bis grau gefärbte Erdkröte
(Bufo Bufo) ist die häufigste einheimische K...." Meyers Neues Lexikon, 1962.