Merkmale:
In der Regel sind der dunkle rechte Winkel im Nacken des Frosches auffällig und die dunklen Wangen. Ansonsten kann der Frosch sehr unterschiedlich gefärbt
sein, zuweilen fast ohne dunkle Punkte auf der Oberseite, zuweilen auch geradezu übersät damit. Die Färbung des Körpers geht von dunkelbraun und hellbraun
bis violettgrau. Die Unterseite ist grau oder gelblich. Bei den Weibchen sind zur Paarungszeit weißliche „Pickel“ auf dem Rücken zu sehen. Die Paarungsrufe
schon im zeitigen Frühjahr lassen sich als „Schnurren“ oder „Knurren“ definieren.
Vorkommen:
Der bis zu 10 cm große Grasfrosch ist der in Europa am weitesten verbreitete Lurch, zu entdecken bis in fast 3000 m Höhe. Ansonsten vornehmlich in den Ebenen
zu finden, oft auch weitab von Wasser, aber natürlich gern in feuchtem Terrain, ob Wald, Wiese, Gärten, Heide oder Moore. Er ist tag- und nachtaktiv, ernährt
sich von Würmern, Schnecken und Insekten.
Anmerkungen:
Der Grasfrosch erscheint im Frühjahr in der Regel als erster Froschlurch am Laichgewässer; das Weibchen legt bis zu 3500 Eier in einem Ballen im flachen
Wasser ab, wo er an der Oberfläche schwimmt. In der Regel braucht es bis zum Entstehen der Kaulquappen je nach Witterung zwei bis vier Monate. Der Grasfrosch
überwintert im Schlamm des Teichgrundes oder in der Erde.
Lexika:
"Taufrosch, G r a s f r o s c h, L a n d f r o s c h, b r a u n e r F r o s c h (Rana temporaria), ein in ganz Europa gemeiner, bis 10 cm langer Frosch,
der, trotzdem er in seiner Färbung außerordentlich wechselt, in der Hauptsache braun gefärbt ist, und an den Seiten des Kopfes immer einen dreieckigen, vom
Ohre bis zur Schulter reichenden, dunkelbraunen Fleck trägt (daher der Name temporaria). Neuerdings hat Steenstrup darauf aufmerksam gemacht, dass unter
diesem Namen zwei verschiedene Arten zusammengeworfen werden, die Rana platyrrhinus..., mit stumpfer, breiter Schnauze und geflecktem Bauche, mehr im Süden
heimisch, und die dem Norden angehörige Rana oxyrrhinus..., mit sehr langer, spitzer Schnauze und ungeflecktem Bauche. Der T. laicht im ersten Frühjahr
und macht dabei nur selten von seiner Stimme Gebrauch; das Männchen entbehrt der Schallblase. Nach der Paarung gehen die T. ans Land, um erst im nächsten
Frühjahr wieder in das Wasser zurückzukehren." Brockhaus' Konversations-Lexikon, 1898.
"Frösche, Ranidae: Familie der Froschlurche mit zahnlosem Unterkiefer. In Deutschland 5 Arten: der grünrückige Teich- oder Wasserfrosch
(Rana esculenta) ist am häufigsten; der größte einheimische Frosch, der Seefrosch (R. ridibunda), wird bis zu 17 cm lang; häufig ist auch der
Grasfrosch (R. temporaria), mit brauner Grundfarbe und dunklem Schläfenfleck, Männchen mit zwei inneren Schallblasen; das Männchen des Moorfrosches
(R. arvalis) ist zur Brunstzeit blau bereift. - Der langbeinige, braune Springfrosch (R. dalmatina) springt bis 2 m weit..." Meyers Neues Lexikon,
1962.
Frösche: a) Echte F., Ranidae. Familie der Froschlurche mit zahnlosem Unterkiefer. In Europa 10 Arten, uner ihnen der Teichfrosch (Rana
esculenta), der Seefrosch (R. ridibunda) als größte einheimische Art, der Grasfrosch (R. temporaria), als häufigster Landfrosch, der viel
kleinere Moorfrosch (R. arvalis) mit oft schwarz marmorierten Flanken, hellem Rückenstreif und zur Paarungszeit bläulich erscheinendem Körper, der
über 2 m weit springende Springfrosch (R. dalmatina) als seltenste einheimische Art... Echte F. sind seit Jahrhunderten unentbehrliche Versuchsobjekte
in Physik, Medizin, Biologie und jetzt auch in der Astronautik; jährlich werden Millionen verbraucht (allein in der Universität Leningrad 15000 pro Jahr -
b) Zungenlose F., Pipidae: Familie spezialisierter afrikanischer und südamerikanischer Froschlurche ohne Zunge, vor allem im Wasser lebend..."
Meyers Neues Lexikon, 1973.