Merkmale:
Der Igel kann mit seinem plump anmutenden Körper und seinen kurzen Beinen doch recht flott unterwegs sein. Die Schauze ist spitz, die Ohren kurz und die
Augen klein. Der Körper ist mit dunkelbraunen, an der Spitze gelblichen Stacheln besetzt, die bei Gefahr den Leib schützen, wenn er sich zu einer
Kugel zusammenrollt. Er wird in der Dämmerung aktiv, durchstreift in der Nacht sein Revier. Tagsüber ruht er in einem relativ großen Nest aus Gras,
Blättern und Moos in dichtem Gestrüpp aus.
Vorkommen:
In buschreichen Wäldern, aber auch und gern in Gärten und Parks.
Anmerkungen:
Die Nahrung des Igels sind Insekten, Regenwürmer, Schnecken, Beeren und Obst. Seinen Winterschlaf hält er in der Regel von Oktober bis April, unterbricht
den Schlaf aber auch bei frostfreien Temperaturen und geht auf Nahrungssuche. Das Weibchen gebiert ein- bis zweimal im Jahr zwei bis zehn blinde Junge, die
ihre Augen nach reichlich zwei Wochen zu öffnen vermögen. Die Säugezeit ist etwa 18 bis 20 Tage. Insbesondere bei der Paarung, wenn sie erregt sind, schnaufen
die Igel, wodurch sie sich meist verraten und man sie beobachten kann. Im Übrigen sind sie gute Schwimmer.
Lexika:
"Igel (Erinaceus), zu den insektenfressenden Raubtieren gehörige, 14 Arten umfassende Säugetiergattung, Typus einer Familie (Erinaceidae), ist
besonders merkwürdig durch die Stacheln, welche die obere Körperseite vom Scheitel an bedecken. Diese Stacheln sind eigentlich zusammengewachsene
Haarbündel und dienen dem Tiere als Schutzwehr, indem der eigentümliche Bau seiner Hautmuskeln ihm gestattet, sich dergestalt zusmmenzurollen, daß
er dem angreifenden Feinde nach allen Richtungen sich kreuzende Spitzen entgegenstellt. Der in ganz Mittel- und Südeuropa einheimische g e m e i n e
I. wird sehr nützlich, indem er meist von Schnecken, Würmern, Insekten, insbesondere aber von Mäusen lebt. Versuche haben bewiesen, daß ihm der
Genuß Spanischer Fliegen nicht nachteilig ist, auch soll die giftige Kreuzotter ihm gleich andern Schlangen, Fröschen und Kröten eine willkommene
Nahrung bieten und soll ihr Biß ihm nicht nachteilig sein, was indes von zuverlässsigen Beobachtern bestimmt in Abrede gestellt wird. Daß der I.
den Obstgärten gefährlich werde, indem er die abfallenden Früchte auf seine Stacheln gespießt in seine Magazine trage, ist eine längst widerlegte
Fabel; nur bei Mangel an animalischer Nahrung nimmt er zu Obst seine Zuflucht. Die nackten Jungen sind schon nach 24 Stunden mit kleinen Stacheln
bedeckt, die anfangs weich sind. Die zum Karden des Tuchs von den Römern angewendeten Igelfälle machten ehedem einen wichtigen Handelsartikel aus.
Den Winter bringt der I. schlafend zu. Er ist leicht zu zähmen und mit Fleisch, Mäusen und Eiern zu ernähren..." Brockhaus' Konversations-Lexikon,
1898.
"Igel, Erinaceidae: sehr usprüngliche Familie der Insektenfresser, meist mit Umbildung von Haaren zu Stacheln. Mitteleuropäischer Vertreter der
Familie ist der Igel, Erinaceus europaeus: oberseits mit Stachelkleid von den Ohren bis zum Schwanz. Die Brustmitte ist bei der westlichen
Unterart, die bis zur Oder vorkommt (West- oder Braunbrust-I., E.e.europaeus), braun bis grau, bei der östlichen Unterart (Ost- oder
Weißbrust-I., E. e. roumanicus) weiß gefärbt. Masse bis 1000g, 1 bis 2 Würfe im Jahr, Tragzeit 5 bis 6 Wochen, Wurfgröße 2 bis 10. Der I. ist
durch Vertilgen von Schadinsekten nützlich; er ist gesellig, bevorzugt auch in Dörfern und am Stadtrand." Meyers Neues Lexikon, 1962.