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Steinmarder-Visite
Hier eine Information, vielleicht ein Bericht, doch ohne
Foto; denn das Tier, von dem hier geschrieben wird, haben wir zwar inzwischen
leibhaftig gesichtet, aber ein Foto ließ sich nicht „schießen“.
Seit Jahren haben wir nachts mehr oder weniger kurz nach
Mitternacht Besuch auf unserem Haus. Hundertprozentig können wir allerdings nicht
sagen, ob das Tier nicht gar munter auf dem Dachboden entlang trappelt.
Erkundungen dort waren freilich stets ergebnislos, so dass es sich offenbar
doch um eine Route auf dem Hausdach handelt.
Das Tier klettert offenbar stets auf der Linde hoch, die
in etwa zwei Meter Abstand neben dem Haus steht, und springt dann vorn auf der
Straßenseite auf das Dach (Wobei mir eben bewusst wird, dass die Besuche eine
Zeit lang ausgefallen waren, offenbar weil wir lange Äste der Linde, die das
Hausdach hätten beschädigen können, absägen ließen!), klettert von da
wahrscheinlich hoch auf den Dachfirst und von da wieder nach unten bis zur
Dachrinne. Auf der Dachrinne wieselt es dann zum Fenstersims unserer
Dach-Gaube. Und dort flitzt es mit Vorliebe entlang, um von da auf das Dach des
Bungalows zu springen, von wo es wahrscheinlich am alten Kirschbaum wieder nach
unten auf die Erde kommt.
Gestern Nacht nun (14./15. September 2010), wir wollten
uns gerade schlafen legen, hörten wir das Getrappel. Wir traten zum Fenster,
und weil wir zufällig noch Licht hatten, fiel genügend davon auch nach draußen.
Nach Sekunden erwartungsvoller Spannung die Bestätigung: Ein schlankes, braunes
Tier mit weißem Bauchfell und etwas länglichem, spitzem Kopf flitzte
unmittelbar an uns vorbei. Das ging so schnell, dass es gleich danach
eigentlich fast nicht geschehen schien. Wir konstatierten dennoch: So 40, 45 cm
lang könnte es gewesen zu sein.
Das Studium diverser Büche führte uns zu der Erkenntnis,
dass es sich höchstwahrscheinlich um einen Steinmarder handelt.
Die spannende Frage ist: Was mag das Tier bewegen, immer
wieder diese Route zu wählen, die doch nichts bringt außer vielleicht das
Abenteuer, unmittelbar an Menschen vorbei zu defilieren? Und außerdem: Ist es
tatsächlich nun schon seit wenigstens fünf bis sechs Jahren immer wieder das
gleiche Tier? Wir erinnern uns, dass vor gut einem Jahrzehnt schon einmal
nachts ein Tier ziemlich gewalttätig unter der Dachrinne unseres Bungalows zu
Gange war, um sich wieder Zutritt zum Dachboden dort zu verschaffen, den wir
mit Holzkeilen verhindert hatten.
Noch rätselhafter als bislang werden in diesem
Zusammenhang die Aufnahmen, die wir 2005 gemacht haben, als eines Morgens
deutlich die Abdrücke eines Tieres auf der Fensterscheibe in der Ecke des
Fenstersimses zu erkennen waren, wo der Besucher normalerweise heran springt
und dann nach rechts läuft.
Es war eine regnerische Nacht gewesen, und das Tier hatte
dort offenbar schon eine Weile gesessen, als es meine Frau entdeckte, worauf es
sofort verschwand. Das war so schnell gegangen, dass Details der Beobachtung
kaum festzuhalten waren. Am nächsten Morgen allerdings gewissermaßen das
Dokument: an der Scheibe der Abdruck des Körpers und des buschigen Schwanzes
(links auf dem Foto). Die ziemlich langen Ohren (rechts) verwirren uns nun
allerdings angesichts der jüngsten Beobachtung. Der Abdruck ist nur so zu
erklären, dass sich das Tier damals nicht nur kräftig gegen die Scheibe
gedrückt, sondern dass es sich dabei auch mehrfach bewegt hat.
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