Wenn man seinen Garten für Tiere heimisch machen will, muss man vor allem Geduld haben und durchaus
auch ein bisschen Glück. Denn nicht immer spielt die Natur so ohne weiteres mit. Wobei es zwei grundsätzlich verschiedene
Möglichkeiten gibt. Die einfachste Variante ist, sich die Tiere beim Tierhandel zu kaufen. Was nun wiederum nur für Fische
zutrifft. Und wofür man sich freilich auch einen Gartenteich zulegen muss. Die weitaus kompliziertere Variante ist, die
Tiere anzulocken. Welche Methode hinwiederum und leider nicht garantiert, dass die Tiere dann auch im Garten bleiben.
Um zunächst noch einmal auf die Fische zu kommen. Wenn sie nicht von Katze ode Graureiher gestohlen
werden, sind sie sozusagen garantiert sesshaft. Man sollte allerding schon darauf achten, dass sie sich einigermaßen wohl
fühlen. Das heißt, sie sollten, ja recht eigentlich müssen sie regelmäßig gefüttert werden. Und das Futter muss man kaufen.
Sodann sollte das Wasser möglichst klar sein. Das heißt, man muss sich eigentlich eine Filteranlage zulegen. Und schließlich
sollten sich nicht zu viel Fische in einem zu kleinen Teich tummln. Mir fällt da immer das kugelrunde Wasserglas ein, in das
mein Opa im Winter immer den Goldfisch einsperrte, den er im Sommer in der Regentonne in seinem Garten aufbewahrte. Im Glas
konnte sich der Fisch nur auf der Stelle bewegen, und das war gewiss grausam für das Tier. Beim Kauf der Fische sollte man
übrigens daran denken, ob man die Fische gern im Teich auch sehen möchte. Dann sollte man z.B . keine Moderlieschen kaufen,
denn die sind und bleiben klein und grau – also im Wasser nur schlecht zu sehen.
Doch nun zu anderen Tieren. Was Vögel betrifft, so ist deren Sesshaftigkeit bei aller Mühe immer nur
relativ. Angelockt werden sie durch Futter und geeignete Nistmöglichkeiten. Aber ihr Kommen ist stets ungewiss. Als unsere
Pappeln noch standen, bei denen wir an einer Pappel in guter Höhe eine Starkanne angebracht hatten, zog im Frühjahr regelmäßig
ein Staren-Pärchen ein. Doch vor vier Jahren blieb es aus. Und wir werden den Grund nie erfahren. An den Lebensmöglichkeiten
bei uns kann es nicht gelegen haben. Wir vermuten, dass dem Pärchen im Winter-Domizil ein Unglück widerfahren ist.
Kohl- und Blaumeisen bevorzugen Nistkannen. Obwohl wir uns seit Jahren darum bemühen herauszubekommen,
welche Nistkannen sie bevorzugen und warum, haben wir keine absoluten Antworten. Nur Vermutungen. Etwa die, dass sie im Frühjar
gern saubere Kannen antreffen. Wir haben aber auch beobachtet, dass sie regelrecht aufräumten, bevor sie einzogen. Nicht immer
nämlich unterzieht man sich der Mühe, die Kannen im Herbst zu säubern.
Anders ist die Situation bei Amseln. Fast eine Garantie dafür, dass Amseln sich ansiedeln, sind dichte
Hecken. Dort kann eine Amsel in Windeseile fast an einem Tag ein Nest bauen. Meist entdeckt man es nur zufällig, weil man ja den
Garten nicht ständig beobachtet. Man sollte sich freilich nicht wundern, wenn die Amsel dann aber in dem Nest gar nicht nistet.
Das kommt vor und hat Gründe, die wir bislang nicht ergründen konnten. In der Regel wird solch ein Nest nur einmal benutzt. Wir
hatten allerdings schon einen Fall, der sich bislang nicht wiederholt hat. Eine Amsel hatte nämlich unter dem Dach in unserem
offenen Schuppen einen günstigen Platz auf einer Leiter ausfindig gemacht.