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Am 20.Oktober 2004 erhielten wir nachstehende Mail aus Mettmann
bei Düsseldorf:
Liebe Tier- und Naturfreunde,
ich habe Eure schöne Seite gefunden, weil ich
mich schon länger mit
dem Leben der Ringeltaube beschäftige. Die wunderschöne Geschichte
"Gerlindes Ringeltaube" und auch die andere, die von Euch veröffentlicht wurde, haben
es mir besonders angetan.
Ich lebe in einer Etagenwohnung im 3. Stock und
erhalte regelmäßig Besuch von Ringeltäubchen. Ich habe sie sehr ins Herz geschlossen - sie
sind so liebenswert und wunderschön. Seit etwa einem Jahr lebt bei uns ein Paar, dass nun
seit den frühen Sommermonaten
unentwegt versucht hat, eine Brut groß zu ziehen. Leider hat es nicht EIN
EINZIGES MAL geklappt... Kaputte
Eier, im Juli dann zwei herrliche ca. 2 1/2 Wochen alte Küken, die von einem
Marder geholt wurden... UND DAS HAT AUCH NOCH MEINE MUTTI MITANSEHEN MÜSSEN, ohne etwas
tun zu können... Ein Marder ist blitzschnell...
Dann erneuter Versuch - wieder in der Kiefer
vor unseren Fenstern: und HEUTE nacht sind sie erneut geholt worden, - zwei schon so gut
entwickelte Jungvögel...
DAS IST DOCH NICHT ZU FASSEN!!
Ich und meine Mutti sind total traurig... auch
wenn wir uns sagen, dass das halt die Natur ist... Das ist momentan gar kein
Trost!!
:-((
Daraus lerne ich jedoch das eine: Es kann nicht
mehr so stimmen, dass
sich die Ringeltaube - zumindest in der Stadt! - so enorm vermehrt...
DAS stimmt nicht, denn unsere Beobachtungen geben uns recht, dass es
so nicht ist.
Ich würde mich riesig freuen, wenn mir jemand
schreiben würde, der
eventuell Erfahrungen damit gemacht hat, dass Ringeltäubchen
auch schon mal einen Balkon als
"Brut- und Aufzuchtstube" benutzten. Ich denke, dass das nach meinen
Erfahrungen gar keine so "verrückte" Idee wäre... Ich werde mich auf jeden Fall mit der
Ringeltaube weiterhin befassen...
Es hat mir sehr gut getan, dass ich an Euch
schreiben durfte... Denn
ich bin heute morgen einfach nur endlos traurig... Könnte man auch die liebe Gerlinde per Email
erreichen? Das wäre
ganz herrlich.
Ich übersende Euch ganz viele herzliche Grüsse
aus Mettmann bei Düsseldorf!
Yvonne Ostrowski
Wir antworteten, bedankten uns und meldeten Interesse
für die Geschichte. Darauf folgte nachstehende Mail:
Hallo lieber Gerhard,
ich freue mich sehr, von Dir zu hören. Natürlich bin ich
einverstanden, wenn Du meine Geschichte, die leider einfach nur sehr traurig
ist, veröffentlichen möchtest.
Ein Photo habe ich nicht gemacht, - nur soviel, dass sich das
wirklich recht kleine Nest ca. 2,5-3,0 m vor einem meiner Zimmerfenster in
einer hohen Kiefer befindet (also nicht vor dem Balkon). Für einen
gewandten Kletterer, den Marder, überhaupt kein Problem, dieses zu erreichen
(...das Nest sieht nun ein wenig mitgenommen aus, nicht eine einzige Feder
blieb!! Der Vogeldieb hat die Kleinen, völlig leise und ohne Spuren zu
hinterlassen, mitgenommen...)
Ich werde diese Tiere weiterhin "studieren", sie kommen
regelmäßig in meine Balkonecke auf der anderen Seite des Hauses und sie finden
stets ein wenig von gesunden Biokörnchen in einer Schüssel. ES ist merkwürdig,
aber auch gut, denke ich, es sind wirklich nur einige Ringeltauben zu Besuch
da, keine Stadttauben, und lediglich im Winter kommen auch die Amseln und
Meisen - wenn der Hunger sehr groß ist.
Daher auch meine Idee, den Ringeltäubchen eine/die
Möglichkeit zu geben, ihre schönen Küken erfolgreich aufzuziehen... Ich glaube,
dass der Marder seit geraumer Weile hier bei uns in der Gegend regelmäßig
vorbeischaut und ganz besonders die Brut der Ringeltauben immer wieder
dann ausmerzt, wenn die Eltern ihre Kinder erstmals in der Nacht verlassen. Das
haben wir wirklich gut beobachten können, wie bereits geschrieben.
Ich werde für das nächste Frühjahr ein Holzbrettchen oben
in meiner Balkonecke anbringen und aus einem Naturkorb ein Nest
herrichten. Dies wird für mich ein Versuch sein, ob die Tiere bereit sein
werden, mein "Angebot" anzunehmen, was mich sehr freuen würde, ihre
Küken sind einfach so liebenswert, man kann sie immer wieder ansehen.
Übrigens, viel Dreck machen sie gar nicht! Die paar ausgestreuten
Körnchen werden stets weggefegt und die Häufchen halten sich total in Grenzen:
Man merkt, es sind Wildtauben. Sie unterscheiden sich doch von unseren
Stadttauben (ich mag diese aber auch sehr gern!!).
Wenn Interesse besteht, würde ich Dich gerne über mein Vorhaben
weiterhin am Laufenden halten - d.h., sollte es gelingen mit einer solchen
Brut, dann schreibe ich wieder und werde dann auch versuchen, Photos zu
machen...
Sei herzlichst gegrüßt und würde mich riesig freuen, bald
wieder von Dir zu hören!!
Yvonne
(Der
Korrektheit halber sei angemerkt, dass das Ringeltauben-Foto oben aus unserem
Archiv stammt)