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Liebe Teichfreunde!
Von Ihrer Website angesteckt, bereiteten wir im Frühjahr einen Froschteich. Ca.
2x3m, 70 tief, ganz ohne Fische, mit Regenwasser gespeist, mit viel Hornkraut, ganz
ohne Erde, als Haftung für die Pflanzen nur ausgewaschenen Kies, ohne
Belüftung, ohne Chemie. Mit viel Glück hatten wir auch keine Algen, leider dann
aber im Herbst- Fadenalgen und dann leider auch einfallendes Laub.
Oberflächlich konnte ich absammeln, aber was bereits versunken war, da habe ich
mich nicht rangetraut, wußte ja, dass unsere drei Frösche da unten waren und
wollte sie nicht stören (einen hatte ich ganz besonders lieb gewonnen, weil er
so cool war! Jedes Mal wenn wir Rasen mähten, bin ich erst mit einem Rechen
durchgegangen.......wir hatten leider einmal ein abgehacktes Beinchen und seit
dem waren wir übervorsichtig). Als das Eis in diesem Winter kam, bin ich jeden
Tag raus gelaufen und habe ein Loch reingeschmolzen, damit der Druck weggeht.Vor
drei Tagen dann der Schock! Ich wusste gar nicht, dass so viele Frösche da
waren 13 tote Tiere! Waren Sie erstickt? Faulgase?????? Was habe ich falsch
gemacht?
Es wäre schön, wenn Sie mir bald eine Antwort geben könnten, mir ist ganz
schlecht, wenn ich an die armen Tiere denke!
Mit freundlichen Gruessen
Carola ...
Unsere
Antwort:
Hallo Carola,
das ist ja eine schlimme Botschaft. Unser Beileid, wir können das
nachempfinden. Sind im Moment allerdings in Urlaub auf Teneriffa und gespannt,
was wir zu Hause vorfinden werden. Einen Frosch haben wir ja unter Wasser
fotografiert. Was wirklich unter dem Eis vorgeht, wissen wir auch nicht.
Wir melden uns noch einmal. Hoffentlich sind noch einige gesund bei Ihnen.
Gruss
Traude und Gerhard alias Ursula und Richard
Nun
sandte Corola am 29. Januar folgende Mail:
Hallo,wie darf ich Sie nennen?
Ich wollte Sie natürlich nicht im Urlaub beunruhigen, wünsche Ihnen noch eine
schöne Zeit mit vielen schönen Erlebnissen!
Mittlerweile glaube ich nicht mehr daran, dass da noch Leben ist. Habe gelesen,
dass Froesche sehr empfindlich auf Stoffe reagieren, die beim Zersetzen von
Pflanzenresten entstehen. Auch denke ich, dass der Grossteil der Leichen aus
Grasfröschen besteht, wir können unmöglich in so kurzer Zeit so viele
Teichfrösche bei uns haben (man kann sie ja leider nicht mehr identifiziern,
haben jetzt alle die gleiche hässliche Farbe), konnten sich
die Grasfrösche nicht ein besseres Winterquartier aussuchen???
Ich würde mich freuen, wenn Sie mir bei Gelegenheit erzählen, wie Ihre Froesche
den Winter überstanden haben und vielleicht haben Sie ja doch noch einen Tip...
Mit freundlichen Grüßen
Carola ...
Und
wir antworteten:
Hallo Carola,
heute nun aus Zeuthen bei Berlin noch einmal zum Thema Froschsterben.
Vielleicht so viel: Was an Teichfröschen bei Ihnen überwintert, hat wenig mit
dem zu tun, was sich im Sommer am und im Teich abspielt. Laut Literatur
überwintern Grasfrösche nicht im Teich, was wir bestätigen können.
Vermutlich handelt es sich bei Ihnen um Moorfrösche. Wichtig ist, dass
Teichfrösche im Winter hässlich dunkel ausschauen, obwohl wir gerade in diesem
Winter einen fotografiert haben, der nun gar nicht besonders dunkel ist. Ob er
noch lebt, wissen wir nicht genau. Da er aber noch in gutem Zustand zu sein
scheint, gehen wir davon aus.
Die Frösche werden im Wasser in der Regel völlig steif (lang gestreckte
Gliedmaßen). Zeichen des Todes sind nur Aufgedunsenheit, also Verwesungsmerkmale.
In der Regel überleben jedes Jahr im Winter nicht alle Tiere, vor allem die
alten und großen schaffen es oft nicht.
Trotzdem ist nicht gewiss, dass nun wirklich alle Tiere in Ihrem Teich verendet
sind. Wie man mit der Wasserbeschaffenheit der möglichen Tragödie beikommen
könnte, wissen wir auch nicht. Wir wissen nur, dass in von Menschen
unbeeinflusste Teiche auch Blätter fallen, sich also auch Gase bilden müssen,
und trotzdem Frösche überleben.
Beste Grüße
Traude und Gerhard
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