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Beobachtungen am Gartenteich

Frosch-Notate

von Ursula Obermeier

 

 

 

Räuber und Kannibalen

 

 

In der Regel sehen unsere Teichfrösche im Sommer gutgenährt aus. Da sie tagsüber stundenlang auf ihren Lieblingsplätzen sitzen und regelrecht dösen, erhebt sich die Frage, wie und wann sich eigentlich die Dumpfbacken ernähren. So viel ist klar: Wenn sie wach sind, wird alles gefangen, was sich am Teichrand aber auch auf den Pflanzen im und um den Teich herum bewegt (Wespen, Libellen, Käfer, Raupen, Schnecken, Würmer). Doch sie interessieren sich auch für kleine Fische, die sich gern an den Teichrändern aufhalten.

Mit Schrecken nahmen wir wahr, dass sich unsere Lieblinge auch von ihrem eigenen Nachwuchs ernähren. Sie sind Räuber und Kannibalen. Sie schnappen nach Kaulquappen und auch nach kleinen Fröschen, sobald diese ihre vier Beine entwickelt haben, ihre Kiemen in Lungen umgewandelt sind und ihnen ihr Schwanz abhanden gekommen ist. Diese Winzlinge unternehmen die ersten Versuche, an Land zu kommen. Dies ist ein gefährliches Stadium für sie, denn ihre „Eltern“ sitzen an den Teichrändern und erwarten sie, um nach ihnen zu schnappen. Aber getrost, nicht alle werden aufgefressen. Die Natur hat sich auch in diesem Fall geholfen. In guten Jahren entwickeln sich aus dem abgelegten Laich viele Kaulquappen. Würden sie alle ein ausgewachsenes Frosch-Dasein erreichen, wären die Teiche wahrscheinlich „überfroscht“.

 

 

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