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Beobachtungen
am Gartenteich
Frosch-Notate
von
Ursula Obermeier
Zugereiste
Mein Sohn hatte, noch ehe die Fischteiche entstanden sind,
als Kind begonnen, eine etwa 80 cm im Quadrat, ca. 40 cm tiefes Loch zu graben,
dieses mit Folie auszulegen und mit Wasser auszufüllen. Er wollte damit bei
heißen Sommertemperaturen den im Garten zu beobachtenden Molchen, Grasfröschen,
Kröten und anderen von Feuchtigkeit abhängigem Getier Überlebenschancen gewährleisten.
Tatsächlich wurde sein Gewässerchen sehr bald von allen
möglichen Lebewesen angenommen. Im Frühjahr laichten verschiedene Molchspezies,
die wir bis heute nur schwerlich klassifizieren lernten. Sehr bald fanden sich
auch Gras- und Moorfrösche ein.
Im heißen Hochsommer suchten Kröten
kühlende Nässe. Eine inzwischen handtellergroße Erdkröte lässt sich seither in
jedem Jahr eine zeitlang dort sehen. Ich bange um dieses stattliche Tier und
würde es sehr bedauern, wenn sie irgendeinem Ungetier zum Opfer fiele oder auf
ihren Wanderungen einen Unfall erleiden würde.
Die Grasfrosch-Population ist in den
vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren sehr zurückgegangen. Den letzten
Springfrosch (sein unerwartetes Auftauchen machte einer Nachbarin großen
Kummer) konnten wir vor etwa zehn Jahren registrieren. Ursachen für dieses
Dilemma sehe ich in der Verstädterung rings um unser Grundstück, aber auch in
der in diesem Zusammenhang stehenden Zunahme von Nesträubern (Krähen, Elstern,
Eichelhäher, Graureiher u.a.), von auf Froschfang spezialisierten Säugetieren
(wie Iltis, Wiesel, Marder u. a.) und von Katzen. Letztere sind trotz
reichlicher Fütterung durch ihre Besitzer Tag und Nacht auf Froschfang aus,
beißen diesen gnadenlos die Köpfe ab und lassen sie dann einfach liegen.
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